BCOF: All guns blazing

Die Demonstration der Artillerie beginnt auf einem eingezäunten Geviert, auf dem ein 12-Pfünder-Geschütz und sein kleiner Bruder, ein Versorgungswagen, der als Spawn für die Artilleristen dient, sowie zwei Munitionskisten zu finden sind. Die beiden Geschütze sind die bisher einzigen, die im Spiel verfügbar und funktionsfähig sind. Die Entwickler von Flying Squirrel Entertainment arbeiten im Hintergrund fleißig an weiteren nutzbaren Modellen, denn eine funktionierende Artillerie soll Gerüchten zufolge Voraussetzung für eine Veröffentlichung des Spiels im Early Access sein.

Eine kleine Auswahl des Artillery-Fuhrparks in Battlecry of Freedom.

Gimme Grain - Gimme Fire

Wie auch in War of Rights (WOR) verfügt die Artillerie in Battlecry of Freedom über vier Munitionsarten: Canister, Shell, Case und Shot. Anders als in WoR wird die Kraft der Zündladung aber nicht an der Kanone, sondern direkt in der Munitionskiste oder im Caison eingestellt. Dort bestimmt man die Menge des verschossenen Schwarzpulvers für jeden Schuss je nach Wunsch des Kommandierenden. Eine echte Erleichterung für leidgeplagte Runner, die bereits die unrühmliche Erfahrung gemacht haben, in der Hitze des Gefechts die falsche Munition erwischt zu haben, ist die Möglichkeit, Geschosse wieder in den Vorrat zurücklegen zu können. Ebenfalls neu ist die Option, Geschütze doppelt zu laden. Während die vordere Ladung eine eingeschränkte Reichweit hat, fliegt die hintere Munition ihre gewünschte Bahn. So ist es beispielsweise möglich, zwei hintereinander stehende Einheiten gleichzeitig zu beschießen oder Geschosse in und vor eine gegnerische Einheit zu legen, um sie gleich doppelt ins Verderben rennen zu lassen.


Die Auswahl an Kalibern wird im fertigen Spiel um eines größer sein als in War of Rights.

Chill mal deinen Pömpel

Bisher war der Ablauf für eine Gun-Crew im Kampf stets der gleiche. Rohr ausputzen, Munition laden, Zünder einsetzen und schießen. Eine Abweichung von dieser Routine und die damit verbundene Erhöhung der Schussfrequenz in extremen Situationen war und ist in War of Rights nicht möglich. Battlecry of Freedom bietet in diesem Ablauf eine Abkürzung - allerdings auf eigene Gefahr für Leib und Leben. Das Auswischen des Rohres kann im Kampf übersprungen werden, um kurzzeitig die Schussfrequenz zu erhöhen oder einen sich schnell nähernden Feind zu bekämpfen und so eine akute Gefahrensituation zu meistern. Bei jedem Schuss mit einem ungereinigten Geschütz erhöht sich durch die verbliebenen Explosionsreste im Rohr allerdings die Gefahr, die eigene Kanone - und mit ihr die Besatzung- in die Luft zu sprengen. Ein Risiko, dass dem Spiel eine weitere Dimension gibt. Auch Fehlzündungen und Fehlschüsse sind in Battlecry of Freedom möglich und erhöhen den Adrenalinpegel im Gefecht. Gleich wie bei der Infanterie ist auch bei der Artillerie nicht jeder Schuss tödlich, sondern richtet sich nach der Art der verwendeten Munition sowie der Entfernung zum Explosionsherd.


Übersicht über einige der im Spiel einsetzbaren Ladungen.

Hacke, Spitze, 1-2-3

Jede der im Spiel verwendeten Kanonen hat nicht nur ihre eigene Ballistik sondern verfügt teils auch über anderes Zubehör und eigene Munition. Ein Mix ist nicht möglich. Kleine Geschütze haben etwa einen kürzeren Ladestock und kleinere Ladungen. Auch die Artilleristen selbst erhalten ein kleines Arsenal an Ausrüstung. Neben dem obigatorischen Ladestock können sie auch ein Gewehr oder eine Pistole tragen, und haben Äxte und Spitzhacken, um bei der Verlegung ihres Pieces eventuelle Hindernisse wie Zäune oder Bäume aus dem Weg zu räumen. Die Besatzungen werden so flexibler einsetzbar und müssen zum Beispiel bei einem möglichen letzten Gefecht nicht allein mit dem Ladestock auf die Gegner einprügeln, sondern können als reguläre Soldaten ihren Beitrag zum Sieg leisten. Apropos Bäume: In Battlecry of Freedom gibt es mittlerweile eine erkleckliche Anzahl an zerstörbaren Objekte, denen man in verschiedenen Zerstörungstadien den Beschuss von Artillerie ansieht. Ob die Geschütze oder Caisons durch Treffer gegnerischer Einheiten zerstört werden können, steht allerdings noch nicht fest.


Gut sortiert: Wie in War of Rights wird auch in Battlecry of Freedom die Anzahl der Geschosse pro Caison begrenzt sein.

Spielwiese für Artilleristen

Dadurch das Battlecry of Freedom über verschiedene Spielmodi verfügen wird, ist auch das geplante Arsenal an Artilleriewaffen dementsprechend groß und facettenreich. Neben den bekannten Feldgeschützen aus War of Rights wird es auch Howitzer, Mörser, Festungsgeschütze und weitere Belagerungswaffen geben. Darüber hinaus geht die Vielfalt unter der Feldartillerie weit über die beiden Modelle in WoR hinaus und wird eine große Anzahl an Kalibern und Größen bieten. Auch ein rares Whitworth-Geschütz hat es bereits als Modell ins Spiel geschafft. Leider bisher ohne Funktion. Eine Spielwiese für jeden ambitionierten Artilleristen.


Die Artillerie macht durch ihre geplante Vielfalt, durch die Liebe zum Detail bei den Modellen und der Ausrüstung und durch ein hohes Maß an Authentizität etwa bei der Auswahl der Schwarzpulvermenge oder der doppelten Beladung von Geschützen einen guten Eindruck.


Wie sich die großen Kaliber in der Schlacht spielen werden, sich auf Belagerungen auswirken, welche Auswirkungen sie auf eine Schlacht an sich hat und - last but not least - ob das Spielen als Artillerist Spaß macht, steht allerdings noch in den Sternen, da ein Test auf Herz und Nieren im derzeitigen Stadium der Entwicklung schlichtweg noch nicht möglich ist. Sobald dies möglich ist, werden wir natürlich unverzüglich weitere Eindrücke mit euch teilen.

Mehr Infos zum Spiel findest Du im Dev-Blog von "Battlecry of Freedom"


Anmerkungen zum Bildmaterial: Durch die NDA können wir leider bisher nur wenig Bildmaterial zeigen, auch weil die Artillerie bisher noch nicht komplett implementiert wurde. Die verwendeten Bilder stammen mit freundlicher Genehmigung von der Homepage des Entwicklers.

Kommentare